Vieles erinnert in Braunschweig an das Wirken von Fritz Bauer in dieser Stadt.
Der Fritz Bauer Freundeskreis möchte sein Andenken in Braunschweig und darüber hinaus fördern.
Die Hinweistafel vor Bauers ehemaligem Wohnhaus auf der Jasperallee 27 ist eher unauffällig. Hier lebte Fritz Bauer während seiner Tätigkeit in Braunschweig von 1951 bis 1956. Im April 1949 wurde er zum Landgerichtsdirektor in Braunschweig berufen, ein Jahr später von der niedersächsischen Regierung zum Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Braunschweig ernannt. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Generalstaatsanwalt wohnte er in der Adolfstraße 46.
Mit dem Urteil im Braunschweiger Remer-Prozess erregte Bauer 1952 internationale Aufmerksamkeit: Die Verurteilung von Otto Ernst Remer und die Rehabilitierung der Männer um Stauffenberg waren ein Meilenstein auf dem Weg zur Aufarbeitung des Rechtwesens in Deutschland. Doch nicht nur mit dem Remer-Prozess, sondern auch mit einer sehr eigenwilligen Justitia und einer in Marmor gemeißelten Inschrift an der Generalstaatsanwaltschaft auf dem Fritz-Bauer-Platz am Dom hat der bedeutende Jurist in Braunschweig Spuren hinterlassen.
Der Fritz Bauer Freundeskreis Braunschweig
Nach seinem plötzlichen Tod 1968 geriet Fritz Bauer weitgehend in Vergessenheit. Seit einigen Jahren setzt eine verstärkte Erinnerung an sein Wirken ein. Es ist ein besonderes Anliegen des Fritz Bauer Freundeskreises, das Andenken an Fritz Bauer in Braunschweig und darüber hinaus zu fördern. Darüber hinaus setzt sich der Freundeskreis dafür ein, dass weitere Schriften von Fritz Bauer herausgegeben werden.
Der Fritz Bauer Freundeskreis versteht sich nicht nur als historischer Arbeitskreis, sondern sieht in Fritz Bauers Kampf um des Menschen Rechte einen aktuellen Impuls, der auch heute noch Gültigkeit hat.
Der Fritz Bauer Freundeskreis Braunschweig trifft sich alle zwei Monate im DGB-Haus in der Wilhelmstraße 5 in Braunschweig.
Kontakt: Udo Dittmann, E-Mail: udo.dittmann@fritz.bauer.freundeskreis.de
Mehr Infos unter fritz-bauer-freundeskreis.de
Gewerkschaftshaus, Wilhelmstraße 5, BS
Vortrag von Frau Dr. Irmtrud Wojak
Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft BUXUS
STIFTUNG in München, Historikerin und Ausstellungskuratorin
Moderation: Prof. Dr. Gerd Biegel
Anschließend Informationsstände auf dem Fritz Bauer Platz
Um eine Anmeldung wird gebeten!
Fritz Bauers Erbe - Gerechtigkeit verjährt nicht
Im Universum Filmtheater
Regie: Sabine Lamby, Cornelia Partmann, Isabel Gathof, DE 2022, 98 Min.
Jahrzehnte nach Kriegsende finden die letzten Gerichtsverfahren zu NS-Verbrechen statt. Wie kam es dazu, dass ehemalige SS-Männer nun als Greise vor dem Jugendgericht stehen, die bis dahin von der bundesdeutschen Polizei und Justiz weitestgehend unbehelligt leben konnten?
Im Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE - GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT erklären Staatsanwälte, Juristen, Wissenschaftler u.a., wie sich eine neue Rechtsauffassung in Deutschland gegen den Widerstand der in der BRD noch lange in Amt und Würden wirkenden NS-Funktionseliten etablieren konnte.
Mit aufrüttelnden Berichten von Überlebenden, die in den jüngsten Prozessen in Münster (2018/19) und Hamburg (2020) als Nebenkläger auftreten, entfaltet der Film nicht nur eine bedrückende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit erst ihren Weg in die deutschen Gerichte fand, als die meisten Täter schon verstorben waren, sondern veranschaulicht auch die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.
In Kooperation mit dem Universum Filmtheater.
Gewerkschaftshaus, Wilhelmstraße 5, BS
Vortrag von Frau Dr. Claudia Fröhlich
Politikwissenschaftlerin und Kuratorin der Wanderausstellung „Der
20. Juli vor Gericht“ sowie Herausgeberin des Jahrbuchs für Politik
und Geschichte.
Moderation: Prof. Dr. Gerd Biegel